Interview zu Übergangsritualen mit Jugendlichen – Wie wir durch Initiation erwachsen werden
Übergangsrituale mit Jugendlichen – Wie wir durch Initiation erwachsen werden -youtube Interview mit Tina Reitz und Matthias Blaß von der Wildnisschule Wildniswandern
Übergangsrituale begleiten äußere Lebensveränderungen durch innere Wandlungen. Sie ermöglichen es uns Menschen, Lebensübergänge mit dem ganzen Wesen zu gestalten und sinnvoll zu machen. Diese Herausforderung gilt auch beim wohl bedeutendsten Übergang: dem Übergang vom Jugendlichen zum Erwachsenen. Das Interview thematisiert das Bedürfnis Heranwachsender, sich selbst zu finden, ihre ureigenen Begabungen zu entfalten und dafür gesehen zu werden. Es beleuchtet die halsbrecherischen Versuche der Selbstinitiation, wenn die Unterstützung durch Ältere fehlt, und zeigt auf, wie ein begleiteter Übergang gestaltet werden kann.
Als Gestaltungsprinzip stützt sich Tina Reitz auf die Struktur der Heldenreise, wie Joseph Campbell sie in ""Der Heros in tausend Gestalten" beschrieben hat. Die Heldenreise dient als Modell von Krise und Reifung, von persönlicher Verwandlung. Der Held zeigt, wie wir vorgehen müssen, um einen Lebensübergang zu vollziehen. Drei Phasen gilt es zu durchlaufen: Ablösung, Initiation und Wiedereingliederung. Entlang dieser Dramaturgie erläutert sie die konkrete Umsetzung des fünftägigen Übergangsrituals für Jugendliche, dem sogenannten Walk Away.
In indigenen Gemeinschaften wurden Lebensübergänge in der Gemeinschaft gefeiert, damit die Initiation von den Nächsten bezeugt wird. Auch heutige Übergangsrituale sollten die Familie einbeziehen und dort stattfinden, wo Jugendliche ihren Lebensschwerpunkt haben – etwa in der Jugendhilfe oder in der Schule. Abschließend tauschen sich die Gesprächspartner über Hürden und Chancen aus, die sich bei der Integration von Übergangsritualen in westliche Gesellschaften ergeben.
Link zum Anhören:
https://www.youtube.com/watch?v=x8rCFGdd_ZU
Veröffentlicht am 24.9.2025
